Anders denken, besser fühlen

29.06.2016

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Wir denken ständig. Ist uns bewusst, was wir alles denken? 60.000 – 90.000 Gedanken am Tag. Untersuchungen belegen, dass wir zu 95 % negativ denken. Ein Ergebnis aus der Havard Universität: Negative Informationen werden vom Gehirn bevorzugt.

Wer und was beeinflusst unser Denken?

Von Kindheit an werden wir mit dem übernommenen Gedankengut der Generationen sowie der Gesellschaft geprägt. In erster Linie wird darauf geachtet, wo etwas falsch läuft, nicht richtig ist. Die Fehlerkonzentration setzt sich insbesondere in der Schule, im weiteren Verlauf der Ausbildung, im Beruf sowie im Privatleben weiter fort.

In den Medien, den Nachrichten sind negative Schlagzeiten die Hauptausrichtung. Bekannt ist, dass sich negative Nachrichten 33 x schneller verbreiten als positive.

In unserer Leistungsgesellschaft wird gemessen, verglichen, und oftmals verurteilt. Wissen bedeutet Macht. Seit Descartes „Ich denke, also bin ich.“ wird bislang dem Verstand, der Ratio, der höchste Stellenwert eingeräumt. Es zählen schulische und berufliche Abschlüsse und Titel, je höher, desto besser, um sich auf dem Konkurrenzmarkt zu behaupten. Jugendliche nehmen Nachhilfe, um von einer 2 auf eine 1 zu kommen.

Welche Überzeugungen haben wir bewusst und vor allem unbewusst gespeichert?

 

Bewusst nehmen wir sicher viele Hinweise, wie es richtig geht, auf. Experten weisen den Weg, wir lernen durch Nachahmung. Wir möchten lernen, weiterkommen. Und es ist auch richtig, dass wir meist von denen lernen, die es wissen und schon können. Wir lernen von Lehrern, durch Bücher, digitale Medien, on-line über das Internet, Seminare etc. – das Angebot ist riesig. In vielen Berufsfeldern profitieren wir von diesem Wissen, das nutzbringend eingesetzt und weitergegeben wird.

In unserer heutigen Welt stößt diese teils einseitige Wissens-Ausrichtung an ihre Grenzen. Und zwar dann, wenn es in der negativ wahrgenommenen Welt um Konkurrenz geht: Wer ist der bessere, schnellere; wer bekommt den Job!? Ein Gegeneinander, oft in einem ausufernden Mobbing-Verhalten wird nicht nur im Beruf, sondern auch in den Schulen beobachtet.

Unbewusst werden frühe Ansichten, sogenannte Glaubenssätze, wie „Das Leben ist ein Kampf!“, „Es ist nicht genug für alle da!“, „Ich bin nicht gut genug!“ oder „ich muss besser als die andren sein!“ – „Ich kann nichts machen!“ gespeichert. Mit dieser Einstellung dieser geglaubten Konkurrenz erleben wir dann solche Ereignisse, es bestätigen sich die Überzeugungen.

Gedanken formen unsere Welt, verwirklichen und bestätigen sich mit entsprechenden Erfahrungen und Gefühlen; hieraus bestätigen sich dann wieder die Überzeugungen. Es ist ein Kreislauf des „inneren Hamsterrades“ – der geglaubten Erfolgsleiter innerhalb der Komfortzone. Doch wir entscheiden, was wir denken.

Wir können uns umprogrammieren

Wer diese Welt nur mit Hilfe des Verstandes erfassen will, kann auf Dauer nicht glücklich werden. Schon Einstein wusste: „Intuition ist mehr wert als Wissen, Wissen ist begrenzt.“ Wissen bedient sich des Verstandes, das Gefühl des Herzens. Es geht darum, beides zu vereinen, und vor allem die Weisheit des Herzens nicht zu unterschätzen.

Das Wissen nach Descartes „Ich denke, also bin ich“ hat lange Zeit die Welt der Gefühle, der Intuition außen vor gelassen. Dem setzt in heutiger Zeit Thich Nhat Hanh entgegen: „Ich fühle, also bin ich!“ In den letzten zwei Jahrzehnten erhob die „Emotionale Intelligenz“ ihre gleichberechtigte Mitbeachtung, dann folgte die „Kreativitätsforschung“, die heute mit der „Herzintelligenz“ ihren Höhepunkt erreicht. Die Integration der „Herzintelligenz“ – der inneren Ausrichtung – wird heute in der Gehirnforschung, im Gesundheitsbereich und in der Wirtschaft einbezogen als Gegengewicht zur konkurrierenden Außenwelt:

Der Gehirnforscher Hüther beschreibt, durch das Nichtzulassen verdrängter Emotionen haben wir „nicht ein Kopf-, sondern ein Herzproblem“.
Untersuchungen zufolge leiden Menschen mit Herzproblemen (Herzinfarkt etc.) vielfach daran, dass sie nicht mehr berührt worden sind (auch durch Worte) und aus Verletzungen auch andere nicht mehr berühren.
In der Wirtschaft wird jetzt die Herzebene mehr einbezogen. Z. B. „HuK“ = „Heißes Herz und kühler Kopf“ Hüske erntet Erfolge mit seinem Coachingkonzept insbesondere für Wirtschaftsunternehmen.

Entscheidungen werden oft aus Angst (angstbezogene Gedanken des Verstandes) getroffen: Eine unbefriedigende Arbeitsstelle nicht aufzugeben aus Angst vor Arbeitslosigkeit, wird später bereut. Werden Entscheidungen aus Liebe (mit Selbst-Vertrauen) getroffen – auch gegen den Gedankenstrom der anderen und des eigenen Verstandes, der oft aus Sicherheit am Alten festhalten will, gehen neue Türen auf.

Zurück zu den Überzeugungen und Denkgewohnheiten der Leistungsgesellschaft: Aus lauter Angst, Fehler zu offenbaren, wollen viele perfekt sein, verbergen sich hinter einer Maske. Dabei sind Fehler Lern- und Wachstumsstufen. Oft konnten erst durch „Fehlschritte“ (Übertretung der Komfortzone) neue Erfindungen entdeckt werden. Fehler und Missgeschicke auf dem Weg sind Erfahrungen und Wachstumsschritte! „Erfolg resultiert aus richtigen Entscheidungen, richtige Entscheidungen aus Erfahrungen, Erfahrungen aus falschen Entscheidungen! Dazu gehört Mut, sich zu zeigen, wie wir sind.“

Mit Herzintegration geht es nicht mehr um Konkurrenz, sondern um ein Miteinander, nicht mehr um Misstrauen, sondern Vertrauen, nicht mehr um Angst, sondern um Liebe. Eine neue Ausrichtung des Selbstvertrauens – inmitten einer noch angstgesteuerten Welt, die noch in Anfängen steckt, aber schon immer größere Kreise zieht. Wie fühlt sich dieser Gedanke an? Menschen, die diesen neuen Weg der Eigenverantwortung gehen – oftmals nach Schicksalsschlägen – berichten über die wiedergefundene Freude, mit denen sie andere wieder anstecken. Es geht darum, zu wachsen und den Mut zu haben, die eigene Komfortzone zu verlassen. Ein nicht einfacher Weg, der sich aber lohnt, sich selbst besser kennenzulernen, weg von bisheriger Fremdsteuerung zu eigenverantwortlichem Denken, das ein sehr gutes Gefühl beschert!

In dieser neuen Ausrichtung werden die aus Angst gespeicherten Überzeugungen wahrgenommen, verarbeitet und losgelassen und die neu gewählten eingeübt. Dazu gibt es entsprechende Übungen, die ich einzeln und in Gruppen anbiete.